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Virtuelles Wasser: Der verborgene Verbrauch

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Virtuelles Wasser: Der verborgene Verbrauch
Wasser ist eine der wichtigsten Ressourcen auf unserem Planeten und spielt eine entscheidende Rolle für das Überleben und Wohlergehen von Menschen, Tieren und Pflanzen. Wir sind uns oft nicht bewusst, wie viel Wasser wir tatsächlich ver(sch)wenden und wie viel für die Herstellung von Alltagsprodukten benötigt wird. Hier kommt der Begriff "virtuelles Wasser" ins Spiel.
Laura Schönhardt
3 min
Virtuelles Wasser ist die Menge an Wasser, die indirekt für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen verbraucht wird. Es ist das "versteckte" Wasser, das in den verschiedenen Stadien der Herstellung und des Transports von Produkten verwendet wird, von der Landwirtschaft über die Industrie bis hin zum Endverbraucher*innen. Das Konzept des virtuellen Wassers ist besonders relevant für die Diskussion über die globale Wasserverteilung und -nutzung, da es hilft, die tatsächlichen Wasserkosten von Konsumgütern und Lebensstilen zu verdeutlichen.

Der Wasserfußabdruck – Ein Spiegelbild unseres Verbrauchs

Der Wasserfußabdruck ist ein Indikator für den gesamten Wasserverbrauch eines Landes, einer Region oder einer Person, der sowohl den direkten als auch den indirekten Wasserverbrauch berücksichtigt. Er umfasst drei Hauptkomponenten: den grünen, den blauen und den grauen Wasserfußabdruck. Der grüne Wasserfußabdruck bezieht sich auf das in der Landwirtschaft verwendete Regenwasser, der blaue Wasserfußabdruck auf das Oberflächen- und Grundwasser, das für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen verwendet wird, und der graue Wasserfußabdruck auf das verschmutzte Wasser, das bei der Produktion dieser anfällt.
Der durchschnittliche Wasserverbrauch in Deutschland liegt bei etwa 120 Litern pro Person pro Tag. Das umfasst Trink- und Brauchwasser, wie zum Beispiel für das Duschen und Waschen – wir beziehen uns hier also auf den blauen Wasserfußabdruck. Der durchschnittliche virtuelle Wasserfußabdruck der Deutschen liegt jedoch um einiges höher, bei etwa 3.900 Liter pro Tag pro Person. Wobei der größte Teil davon auf den Konsum von Lebensmitteln und Getränken sowie auf die Nutzung von Energie und Materialien zurückzuführen ist.

Produkte mit hohem Wasserverbrauch

Einige der Produkte, die am meisten Wasser in ihrer Herstellung benötigen, sind Lebensmittel, insbesondere Fleisch und andere tierische Produkte. Zum Beispiel benötigt die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch etwa 15.000 Liter Wasser. Der hohe Wasserverbrauch in der Fleischproduktion ist auf die große Menge an Futter und Wasser zurückzuführen, die benötigt wird, um die Tiere während ihres Lebenszyklus zu versorgen.
Auch pflanzliche Lebensmittel können einen hohen Wasserverbrauch aufweisen, abhängig von den Anbaumethoden und den klimatischen Bedingungen in den Anbaugebieten. Beispielsweise benötigt die Produktion eines Kilogramms Reis etwa 3.400 Liter Wasser, während die Herstellung eines Kilogramms Weizen etwa 1.300 Liter Wasser benötigt.
Kleidung und Textilien sind weitere Produkte, die in ihrer Herstellung erhebliche Mengen an Wasser verbrauchen. Im Durchschnitt werden für die Produktion einer einzelnen Jeans etwa 7.500 bis 10.000 Liter Wasser benötigt. Auch hier erstreckt sich der Wasserverbrauch über den gesamten Produktionsprozess, einschließlich Baumwollanbau, Färbung, Veredelung und Waschung der Jeans. In den letzten Jahren haben einige Modelabels jedoch damit begonnen, umweltfreundlichere Produktionsmethoden einzuführen, die den Wasserverbrauch und die Umweltauswirkungen ihrer Produkte reduzieren.

Tipps zur Reduzierung des eigenen Wasserfußabdrucks

Um den eigenen Wasserfußabdruck zu reduzieren, können wir bewusste Entscheidungen treffen, die die Umweltbelastung unserer Konsumgewohnheiten verringern. Hier sind vier Tipps, die helfen können, den eigenen Wasserfußabdruck zu reduzieren:
  1. Reduzierung des Fleischkonsums:
    Eine pflanzenbasierte Ernährung hat im Allgemeinen einen geringeren Wasserfußabdruck als eine Ernährung, die reich an tierischen Produkten ist. Der Verzehr von weniger Fleisch und Milchprodukten und eine ausgewogenere Ernährung an pflanzlichen Lebensmitteln können dazu beitragen, den Wasserfußabdruck zu reduzieren.
  2. Saisonale und regionale Produkte bevorzugen:
    Der Kauf von Lebensmitteln, die in der eigenen Region und saisonal angebaut werden, kann dazu beitragen, den Wasserfußabdruck zu verringern, da diese Produkte weniger Transport- und Bewässerungskosten verursachen.
  3. Wassersparende Technologien nutzen:
    Der Einsatz von wassersparenden Technologien in der Landwirtschaft, Industrie und im eigenen Haushalt kann dazu beitragen, den Wasserfußabdruck zu reduzieren. Dazu gehören beispielsweise Tropfbewässerungssysteme in der Landwirtschaft, effiziente Haushaltsgeräte und wassersparende Armaturen, bzw. Strahl- und Mengenregler.
  4. Reduzierung von Abfall und Verschwendung:
    Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen und das Recycling von Materialien können dazu beitragen, den Wasserfußabdruck zu reduzieren, da weniger Ressourcen für die Herstellung neuer Produkte benötigt werden.
Insgesamt ist das Konzept des virtuellen Wassers ein wichtiger Aspekt in der Diskussion über den nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen. Indem wir uns bewusst machen, wie viel Wasser für die Produktion der von uns konsumierten Produkte benötigt wird, können wir informierte Entscheidungen treffen und unseren Wasserfußabdruck reduzieren. Um aber wirklich bewusste Kaufentscheidungen treffen zu können, wäre zum Beispiel eine Produktkennzeichnung hilfreich, die uns über die Menge des benötigen (virtuellen) Wassers aufklärt. Denn nur wenn Informationen gebündelt vorhanden sind, können sie genutzt werden und letztendlich liegt es in unser aller Verantwortung, nachhaltige Praktiken zu fördern und die Herausforderungen in Bezug auf den globalen Wasserverbrauch und die Wasserknappheit anzugehen. Nicht zuletzt, um eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu gewährleisten.